profilingvalues im Coaching
profilingvalues im Coaching – ein Praxisbeispiel…
Im folgenden Praxisbeispiel geht es um eine Führungskräfteentwicklung im Rahmen eines Coachings (In der folgenden Reflektion nehme ich die Perspektive des Coaches ein). Es ist empfehlenswert die Einführung zu profilingvalues auf der Startseite zu lesen. https://focus-potenzial.de/
Ausgangspunkt…
Der Verwaltungschef (Herr Ordnung) eines städtischen Amtes mit rund 800 Mitarbeitenden meldete sich mit der telefonischen Anfrage. Er fühle sich mit seiner Aufgabe und in seiner Rolle deutlich überfordert. Zudem nehme er bei sich körperliche Symptome wahr, die nach seiner Ansicht auf ein Burnout hindeuten, und er bräuchte vor diesem Hintergrund zeitnah ein Coaching.
Das Vorgespräch
Im persönlichen Vorgespräch saß mir dann ein sympathischer und scheinbar erholter Mitvierziger gegenüber, der auf mich als Coach einen äußerst intelligenten und klaren Eindruck machte. Er stellte präzise Fragen zu meiner Arbeitsform und formulierte sein Anliegen. Er hatte sich gut über mich informiert und war perfekt vorbereitet. Schnell waren für mich seine starke Leistungsorientierung und seine perfektionistische Anlage erkennbar. Dabei hatte ich nicht den Eindruck er sei besonders erschöpft oder angestrengt. Er präsentierte sich als pragmatischer und auf Umsetzung orientierter »Macher«.
Vorschlag: profilingvalues im Coaching
Wegen dieser bei mir erlebten Spannung zwischen der Selbstbeschreibung von Herrn Ordnung bei der telefonischen Anfrage (Burnout-gefährdet) und meinem eigenen face to face Eindruck kam ich auf die Idee, ihm profilingvalues® vorzustellen. Schnell war er einverstanden und neugierig auf dieses Instrument und konnte es kaum erwarten, dass ich ihm einen Zugangscode schickte. Auch ich war gespannt auf das Ergebnis. Hier wird deutlich, dass der Einsatz von profilingvalues im Coaching sich entwickeln kann. Manchmal empfehle ich schon zu Beginn die Verwendung von profilingvalues im Coaching. Insgesamt sind die Fähigkeiten (graue Balken) von Herrn Ordnung im hohen bis sehr hohen Bereich Es ist also davon auszugehen, dass wir es hier mit einer äußerst leistungsfähigen Führungskraft zu tun haben, die in der ausgeübten Position genau richtig ist und alles mitbringt, um diese erfolgreich auszufüllen. Die Rauten stehen überwiegend gut ausbalanciert, also auch hier ist er in der Lage, seine Fähigkeiten entsprechend den Notwendigkeiten einzusetzen und äußerst flexibel damit umzugehen. Sowohl im »Außen« als auch im »Selbst« sieht er äußerst scharf und klar.
Strukturiertes Denken und Eigene Bedürfnisse…
Bei genauerer Analyse werden zwei Bereiche besonders deutlich. Zum einen der Bereich der systemischen Wertedimension »Strukturiertes Denken« und zum anderen die »Eigenen Bedürfnisse«. Der systemische (formal ordnende) Blick (Abb.3) im Sinne des strukturierten Denkens ist nominal am niedrigsten von allen Fähigkeiten ausgeprägt und außerdem begleitet von einer Raute auf null. Dies deutet daraufhin, dass es in großen Strukturen wie beispielsweise Verwaltungen mit hohem Planungsaufwand und mit der Notwendigkeit nach viel taktischem und strategischem Geschick zu Frustrationen kommen kann. Hier besteht die Gefahr, dass die sonst vorherrschende pragmatische Machermentalität ins Stocken gerät. Die Grundaussage in diesem Beispiel lautet, dass verwaltende Tätigkeiten eher »Gift« sind. Für Menschen mit diesem Gesamtprofil sind eher Freiräume notwendig, um die volle Kraft entfalten zu können. Die Raute bei null lässt auch erwarten, dass sich eher über Regeln hinweggesetzt wird. Dies führt in vorwiegend konservativen Strukturen zu Schwierigkeiten. Ergänzend lässt sich sagen, dass es beim »Strukturierten Denken« um die Fähigkeit geht, die Systeme hinter dem Alltäglichen zu erkennen, also zum Beispiel Hierarchien, Normen und Richtlinien ebenso wie taktische und politische Zusammenhänge. Hier kann es sein, dass das Bezugssystem für einen pragmatischen, unabhängigen Macher zu eng ist. In der Betrachtung des Systems wird es darauf ankommen, wie mit der eigenen Wichtigkeit umgegangen wird, beziehungsweise, wie sich diese relativieren lässt. Welcher Umgang kann mit der Struktur entwickelt werden? Die Raute bei null zeigt auch, dass der Wunsch nach weitreichenden Freiheitsgraden, nach unkonventionellem Denken und der Freude am Ausprobieren da ist. Gleichzeitig ist eine große Mühe zu erwarten, hinter dem großen Ganzen die eigene Positionierung zu erkennen und entsprechend proaktiv zu planen. Dieser Zusammenhang kann den eigenen Erfolg in komplexen Systemen erschweren. Der hohe Balken bei den »Eigenen Bedürfnissen« (Abb.4) im Zusammenspiel mit der ausbalancierten Raute deutete darauf hin, dass von einem guten Selbstwertgefühl verbunden mit einem klaren Blick auf das Selbst und einer gefestigten Identität auszugehen ist. In Korrespondenz mit dem Ergebnis bei strukturiertem Denken besteht jedoch die Gefahr, dass die eigene Wichtigkeit zu sehr in den Vordergrund drängt und von einer verminderten Fähigkeit zur Selbstkritik auszugehen ist.
Konkret: profilingvalues im Coaching…
Im Coaching erläuterte ich Herrn Ordnung die Struktur des Profils und besprach gemeinsam mit ihm sein Ergebnis. Zusammenfassend konfrontierte ich ihn damit, dass er aktuell in seiner Rolle und mit seiner Aufgabe am richtigen Platz und der Aufgabe gut gewachsen ist. Auch bezogen auf die Wahrnehmung der »Eigenen Bedürfnisse« wäre bei ihm nicht anzunehmen, dass hier eine akute Burnout-Gefährdung vorliegt. Viel entscheidender seien nach meinem Eindruck die verkrusteten, eher konservativ ausgelegten und von politischen Ränkespielen bestimmten Strukturen einer typischen Großstadtverwaltung, die ihn vor große Herausforderungen stellten. Bis dahin, dass diese bei ihm zeitweise ein Gefühl von Ohnmacht auslösen können. Dies könne durchaus zu dem Gefühl führen, sich ausgebrannt zu erleben.
Reaktion von Herrn Ordnung…
Kaum war diese durch das Profil erkennbare Hypothese ausgesprochen, zeigte sich Herr Ordnung tief betroffen. Er nahm sich einen Moment Zeit, dieses Ergebnis auf sich wirken zu lassen und begann dann zu erzählen, wie sehr er sich in diesen Strukturen abkämpfte und wie undurchschaubar für ihn das Zusammenspiel der Dezernenten war. Je länger er über seine vielfältigen und für ihn zum Teil verletzenden Erlebnisse gesprochen hatte, desto ruhiger wurde er wieder. Für ihn wurde deutlich, dass dies das eigentliche Thema hinter seinem Gefühl des »Ausgebranntseins« ist. Herr Ordnung zeigte sich äußerst zufrieden mit dem profilingvalues® und war erstaunt, wie sehr seine Ergebnisse mit seiner tatsächlichen Situation und Befindlichkeit im Einklang waren. Wir verabredeten für die weiteren Coachings, genau hier anzusetzen und Strategien für den proaktiven Umgang mit seiner Verletzlichkeit, als auch für das Handling und die Positionierung mit und innerhalb dieser komplexen Verwaltungsstruktur zu erarbeiten. Möchten auch sie profilingvalues im Coaching einsetzen, dann können Sie mich hier gerne kontaktieren. Ich berate Sie welches Profilformat für Sie das Richtige ist.